EIn Haus des Bauprojekts LOK67 der KAIFU
Grundsteinlegung LOK67

KAIFU legt Grundstein für Quartier in Lokstedt

Neuigkeiten

In der Nähe von Hagenbecks Tierpark baut die Genossenschaft 106 Wohnungen. Höhe der Miete „bitterer Wermutstropfen“
 

Die Uhr zeigte an diesem warmen Spätsommertag 12:02 Uhr, als die Zeitkapsel in den Schacht fiel und dann symbolisch einbetoniert wurde. Wer auch immer in vielen Jahrzehnten die bronzefarbene Dose öffnen wird, wird eine Ausgabe der „Eimsbütteler Nachrichten“, eine Ausgabe der „Bei uns“, Veranstaltungskalender sowie aktuell gültige Euro-Münzen und Pläne des Bauprojekts entdecken. Stumme Zeugen des 12. September 2023, einem Datum, das für die KAIFU das Prädikat historisch verdient. Denn an diesem Tag feierte die Wohnungsbaugenossenschaft die Grundsteinlegung für eines der größten Neubauprojekte ihrer Geschichte. In den kommenden knapp zwei Jahren entsteht in bester Lage an der Ecke Lohkoppelweg/Ansgarweg nahe Hagenbecks Tierpark ein Quartier mit 106 Wohnungen, davon 20 öffentlich gefördert. Die Bandbreite reicht von kompakten Wohnungen für eine Person mit circa 40 Quadratmetern bis zu Familienwohnungen mit über 100 Quadratmetern.

Damit geht ein Projekt auf die Zielgerade, mit dem sich die KAIFU seit 2016 intensiv beschäftigt. „Da haben wir uns auf den Weg gemacht, gemeinsam mit dem Bezirk einen Bebauungsplan zu entwickeln. Das war ein langer und mühsamer Prozess. Und dann hat es weitere 18 Monate gedauert, bis wir die Baugenehmigung hatten. Wohlgemerkt für einen Neubau auf einem eigenen Grundstück“, sagte KAIFU-Vorstand Dennis Voss bei der feierlichen Grundsteinlegung.

Voss kritisierte das „ermüdende Behördenkarussell“ bei diesem Vorhaben: „Es hat deutlich zu lange gedauert, zumal wir den Bebauungsplan vorab mit dem Bezirk eng abgestimmt hatten.“ Die Verzögerung komme der KAIFU nun teuer zu stehen. „Angesichts der deutlich gestiegenen Zinsen und der viel höheren Baukosten müssen wir nun viel mehr Finanzmittel als geplant investieren.“ Voss rechnet in Lokstedt mit einem Investment von 50 Millionen Euro.

Dies führt nun dazu, dass die Nutzungsgebühren der freifinanzierten Wohnungen mit knapp unter 20 Euro deutlich höher werden als geplant – für Voss ein „bitterer Wermutstropfen“ bei diesem Projekt: „Wir wollten Umzugsketten bilden, damit auch Mitglieder, die um die Ecke wohnen, in eine barrierefreie Wohnung ziehen können, wenn sich dieser Bedarf ergibt. Doch durch die geschilderten Umstände haben sich unsere Kalkulationsgrundlagen verändert.“ Es sei kein Wunder, dass die Wohnungsbauzahlen in Deutschland derzeit dramatisch zurückgehen würden: „Die politischen Rahmenbedingungen forcieren mehr Bürokratie und mehr Auflagen. Dabei bräuchten wir Erleichterungen.“ Da die angespannte Lage am Wohnungsmarkt „sozialen Sprengstoff“ berge, müsse der Kurs unbedingt geändert werden.

Ausdrücklich bedankte sich Voss beim Aufsichtsrat der KAIFU für die „konstruktive Zusammenarbeit“ bei diesem Projekt. So entstehe nun eine Wohnanlage, die das Quartier bereichern werde – ästhetisch hochwertig und konsequent nachhaltig. Alle Wohnungen erhalten eine Terrasse oder einen Balkon und sind dank Aufzügen und stufenlosen Eingängen barrierearm erreichbar. Zudem baut die KAIFU eine Kita mit mehr als 50 Plätzen. Die Mobilität wird konsequent auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ausgelegt. In der Wohnanlage werden Stellplätze für Carsharing-Fahrzeuge vorgesehen, zudem wird die Ladeinfrastruktur für E-Autos vorgerüstet und für E-Bikes installiert.

Voss dankte auch den Projektpartnern, allen voran dem Bauunternehmen JOHANN BUNTE sowie den Architektenbüros coido architects und LR Architekten: „Die Verhandlungen waren immer fair und auf Augenhöhe.“ Ein besonderes Lob sprach Voss den am Projekt beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KAIFU aus: „Dass wir nun den Grundstein legen können, ist auch Eurem Engagement zu verdanken.“   

Der Dank des Vorstands galt ebenfalls den Anwohnern. „Für sie ist ein Bauvorhaben in dieser Größenordnung alles andere als vergnügungssteuerpflichtig.“ Voss versprach, dass die Nachbarschaft zum Richtfest ebenfalls eingeladen werde: „Das werden wir dann im deutlich größeren Rahmen feiern.“