Wohnen im Alter
Seniorenwohnungen der KAIFU in Hamburg
Johann August Gärtner-Stiftung
Service-Wohnen für Senioren
Der geflieste Keramikbaum im Eingang zeigt Figuren wie einen Clown, Tiere wie einen Schwan und Gegenstände wie einen Teekessel. Jede Fliese steht für eine der 46 Wohnungen der Seniorenwohnanlage der Johann August Gärtner-Stiftung am Halstenbeker Weg in Eidelstedt. Das Gebäude, das die KAIFU 1983 im Auftrag der Stiftung errichtete und seitdem verwaltet, war durch einen Brand am 8. August 2019 schwer beschädigt worden. Doch das Kunstwerk, das zugleich als Leitsystem dient – jede Fliese des Baums findet ihr jeweiliges Pendant neben einer Wohnungstür – blieb zum Glück erhalten. Und so können die Bewohnerinnen und Bewohner, die im Spätsommer einziehen werden, wieder sagen: „Ich lebe in der Wohnung mit dem Schwan.“
Sie werden sich dort wohlfühlen. Denn die KAIFU nutzte die Bauarbeiten, um die Anlage komplett zu modernisieren, inklusive moderner Küchen, Bäder mit bodengleichen Duschen und Bewegungsmeldern, die das Licht steuern.
„So viel Selbstständigkeit wie möglich und so viel Sicherheit wie nötig, um das Leben eigenständig zu gestalten“, heißt das Konzept der Johann August Gärtner-Stiftung. Im „Service-Wohnen“ (früher „Betreutes Wohnen“ genannt) sollen alle Bewohnerinnen und Bewohner die Vorzüge des selbstbestimmten Wohnens in der eigenen Wohnung erleben und sich zugleich auf Unterstützung im Alltag und in Notsituationen verlassen können.
Eine Betreuungsfachkraft wird an Werktagen als Ansprechpartnerin vor Ort sein. Sie kann bei Behörden-Angelegenheiten helfen und berät, wenn eine Pflegesituation eintreten sollte. Besuche von ambulanten Pflegediensten, Hilfen beim Einkaufen oder Begleitung bei Arztbesuchen kann jede Bewohnerin und jeder Bewohner als Wahlleistung zusätzlich buchen. Dies gilt auch für die Installationen eines Hausnotrufs.
In dem Gebäude befinden sich drei 1-Zimmer Wohnungen, 26 1,5-Zimmer Wohnungen, drei 1 2/2 (1 Zimmer und 2 halbe Zimmer, sechs bis zehn Quadratmeter groß)-Zimmer Wohnungen, zwölf 2-Zimmer Wohnungen, eine 2,5-Zimmer Wohnung und eine 3-Zimmer-Wohnung. Sechs Wohnungen wurden rollstuhlgerecht eingerichtet.
„Angesichts der demografischen Herausforderungen sind Gebäude wie die Seniorenwohnanlage der Johann August Gärtner Stiftung für die KAIFU von großer Bedeutung“, sagt Vorstand Ditmar Baaß. Denn die meisten Mitglieder möchten auch als Seniorinnen und Senioren weiter eigenständig ihren Haushalt führen, wohlwissend, dass sie im Fall der Fälle auf Unterstützungsbedarf setzen können. Anlagen wie die Johann August Gärtner-Stiftung ermöglichen genau dies in einer barrierearmen Umfeld und sind damit eine Perspektive für Mitglieder, die in anderen Wohnanlagen leben.
Die Wohnungen der Johann August Gärtner Stiftung wurden mit öffentlichen Fördergeldern errichtet und werden nur bindungskonform vergeben. Mitglieder, die an einer Wohnung interessiert sind, schreiben am besten eine Mail an jagst@kaifu.de.
Service-Wohnen bei der JAGSt
Sie haben Interesse an einer Wohnung bei der Johann-August-Gärtner-Stiftung? In unserer neuen Broschüre finden Sie interessante Fakten und Wissenswertes rund um das Service-Wohnen in Hamburg-Eidelstedt.
Eimsbütteler Marktplatz
Es ist eine ganz besondere Auszeichnung: Mit dem Projekt „Wohnen am Eimsbütteler Marktplatz für die Generation 60+“ gewann die KAIFU den „Deutschen Bauherrenpreis 2020“, einen der wichtigsten Wettbewerbe der Branche. Prämiert wurde das Projekt in der Kategorie „Bauen in städtebaulich schwierigen Lagen“.
Für 4,1 Millionen Euro erstellte die KAIFU den Neubau 2016 in Kooperation mit LRW Architekten und Stadtplaner Loosen, Rüschoff + Winkler. Es entstanden 26 barrierearme Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 47 bis 63 Quadratmeter. Die durchschnittlichen Mieten liegen bei den 17 geförderten Wohnungen bei 6,28 Euro pro Quadratmeter und bei den neun freifinanzierten Wohnungen bei 11,12 Euro pro Quadratmeter.
Der KAIFU gehörte ein großer Teil des Grundstücks. Um die Baulücke füllen zu können, erwarb die Genossenschaft ein Sondernutzungsrecht für weitere Flächen bei der Stadt Hamburg. „Wir sind froh, dass die Kooperation mit der Stadt so gut funktioniert hat“, sagt Ditmar Baaß, Technik-Vorstand der KAIFU. Die Wohnungen haben allesamt Loggien. Im Erdgeschoss lädt mit Blick zum Markt ein Gemeinschaftsraum als Treffpunkt ein. Die Arkade vor dem Eingang bietet je nach Bedarf Regenschutz oder Schatten an heißen Tagen.
Für die Jury hat die KAIFU mit dem Neubau eine „denkbar schwierig bebaubare Lücke geschlossen.“ In der Begründung heißt es weiter: „Ein neuer Stadtbaustein in einem heterogenen städtebaulichen Umfeld, der sehr selbstbewusst daherkommt und souverän gemacht ist – das Projekt am Eimsbütteler Markt ist vorbildliche Wohnarchitektur in bester Hamburger Tradition.“
Neubauvorhaben
Mitglieder einer Wohnungsbaugenossenschaft wie der KAIFU genießen ein lebenslanges Wohnrecht in ihren Wohnungen. Ihnen droht keine Eigenbedarfskündigung oder der Verkauf ihres Hauses. Zudem versucht die KAIFU, ihren Mitgliedern eine andere Wohnung aus dem Bestand zu vermieten, wenn sich die Lebensumstände ändern – etwa, wenn man sich wegen Familienzuwachses vergrößern möchte.
Damit dies gelingen kann, setzt die KAIFU neben allen Anstrengungen bei der Sanierung und Modernisierung des Bestands auf den Neubau von Wohnungen. Dazu gehört auch die Nachverdichtung in den Quartieren.
Angesichts der demografischen Entwicklung geht es dabei zunehmend um die Bedürfnisse älterer Mitglieder. Im Kompass der KAIFU, in dem sich Vorstand und Mitarbeitende gemeinsam in Gesprächen und Workshops auf Werte und Ziele verständigt haben, heißt es: „Unser aktives Sozialmanagement unterstützt die Mitglieder und fördert Hilfe zur Selbsthilfe. Unser umfassendes Servicepaket mit individueller Betreuung schafft langfristige Mitgliederbindung.“
Exemplarisch dafür steht das Neubauprojekt in der Neuen Mitte Altona. Dort entstanden mit dem Verein „Mit MEKAN Gemeinsam Älter Werden“ 48 öffentlich geförderte barrierefreie Zwei-Zimmer-Wohnungen. Auch die Seniorenwohnanlage der Johann August Gärtner Stiftung am Halstenbeker Weg in Eidelstedt zeigt, dass die KAIFU alles daransetzt, damit Mitglieder auch im Alter geeigneten Wohnraum finden. Die KAIFU errichtete die Anlage 1983 im Auftrag der Stiftung und verwaltet sie seitdem. 2020/21 wurde das Gebäudeensemble nach einem Brand komplett modernisiert.
Wie wichtig der KAIFU die Generationenfrage ist, zeigt auch, dass minderjährige Kinder von Mieterinnen und Mietern Mitglied bei der KAIFU werden können. Aufgrund des großen Interesses am genossenschaftlichen Wohnen bei der KAIFU ist dies sonst nur im Rahmen einer Neuanmietung möglich.